Regional auch groß gedacht: Fachexkursion zu Naturkost Erfurt
Großhandel – Ist hier regionales Arbeiten überhaupt möglich? Diese Frage konnten die Teilnehmenden unserer-Fachexkursion am 21.09.2022 ganz klar mit „Ja“ beantworten. Gastgeber war die Naturkost Erfurt GmbH, die sich auf biologisch erzeugte Lebensmittel aus der Region spezialisiert.
Die Teilnehmenden kamen dabei aus ganz Sachsen. Der Shuttle-Service von AgiL ab Leipzig sowie ab Dresden wurde dankend angenommen. Bereits die Fahrtzeit wurde intensiv genutzt, um Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu vertiefen.
Zu Gast bei Naturkost Erfurt
Gegen 13 Uhr empfing Claas Homeyer, Leiter Vertrieb bei Naturkost Erfurt, die Exkursionsgruppe. Bei der Vorstellung des Gastgebers wird schnell klar, dass der persönliche Kontakt zu Lieferant:innen und Kund:innen großgeschrieben wird. Wann immer möglich, wird auf Regionalität gesetzt. Etwa 1.000 Artikel des 2003 gegründeten Vollsortimenters werden aus der Region bezogen, größtenteils aus Sachsen.
Die Teilnehmenden, die vorwiegend aus der landwirtschaftlichen Erzeugung stammten, konnten ihre Fragen direkt loswerden. Sie interessierten sich vor allem für die spezifischen Anforderungen, die vom Großhandel an die regionalen Erzeugerbetriebe gestellt werden und welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit für Sie bestehen. „Sich persönlich zu kennen ermöglicht individuell über Abnahmemengen zu sprechen, die nicht streng definiert sind. Das erleichtert den Einstieg enorm“, so der Tenor des Teams von Naturkost Erfurt.
Wer kann das besser beschreiben als ein langjähriger Lieferant bzw. Kunde wie der Hof Mahlitzsch, der Nahe Dresden angesiedelt ist. So gab Philipp Elger einen weiteren Impuls zur Diskussion. Der Praxispartner konnte anschaulich vermitteln, welche Hürden gemeistert werden müssen beim regionalen Vertrieb, aber eben auch, welche Chancen sich bieten.
Volle Regale, viel Umschlag
Besonders spannend war die Besichtigung des Lagers. Es ging vorbei an Regalen voller Nudeln, Konserven, Milchprodukten bis hin zu frischem Obst und Gemüse. Der Betrieb stand natürlich nicht still – immer wieder trafen die Teilnehmenden auf Mitarbeitende, die gerade Regale auffüllen oder eine Bestellung konfektionierten.
Das Herzstück des Betriebs ist der Bereich mit den Laderampen. Was bis 12 Uhr bestellt wird, wird am nächsten Tag ausgeliefert. Bei der Führung gab es ausreichend Zeit für Austausch und Fragen, die der langjährige Mitarbeiter Jan Schürmann, Leiter Einkauf, gerne beantwortete.
Auch die Verpflegung der Teilnehmenden zeigte, dass regionales Arbeiten möglich ist: So wurden ausschließlich bio-regionale Snacks und Getränke gereicht. Das war auch nötig, mussten die Teilnehmenden doch um 16 Uhr in die Busse steigen und den Heimweg antreten. Für viele wird es nicht der letzte Kontakt mit Naturkost Erfurt gewesen sein.