Herausforderung Hofladeneröffnung: Früchteverarbeitung Sohra

Für die Rubrik „Herausforderung Hofladeneröffnung“ besuchte unsere FÖJlerin Laura Restle sachsenweit Hofläden und interviewte die Hofladengründende bzw. -betreibende, um wertvolle Tipps zur Hofladeneröffnung und zum Betreiben eines eigenen Hofladens zu sammeln.

In der Kulturhauptstadtregion Chemnitz sprach Laura Restle mit Alina Tomisch von der Früchteverarbeitung Sohra. Auf dem Dreiseithof in Sohra bei Freiberg werden die Früchte nicht nur angebaut und verarbeitet, sondern auch in einem eigenen Hofladen vermarktet.

Außenansicht des Hofladens

Der Hofladen wurde 2020 eröffnet. Die Idee, einen Laden zu eröffnen, bestand schon seit der Gründung der Früchteverarbeitung Sohra GmbH im Jahr 2012, um hergestellte Produkte auch direkt zu vermarkten. Leider fiel nun die Eröffnung auf die Pandemie-Zeit, was dazu führte, dass geplante Thementage nicht stattfinden konnten. Diese wären womöglich eine gute Chance gewesen, die Eröffnung des Hofladens bekannter zu machen und das Interesse der Kunden zu wecken. Dennoch durften wir öffnen!

Bei der Errichtung des Hofladens gab es Unterstützung von „Landschaf(f)t Zukunft e.V.“ (Regionalmanagement Silbernes Erzgebirge), insbesondere zum Thema Förderung und Finanzierung.  

Außerdem sind wir Teil der Regionalvermarktungsinitiativen „Gutes von Hier“ und seit 2018 Heimatgenusspartner im Tourismusverband Erzgebirge. Die Vorteile sind, dass wir gemeinsam in der Region und für die Region stark sein können, z.B. durch gemeinsame Messeauftritte und gemeinsame Vermarktungsmöglichkeiten wie der Geschenke-Box „Haamat-Kist’l“.

Lage des Hofladens in der Kulturhauptstadtregion Chemnitz

Leider ist es für viele Konsumenten einfacher und billiger im Alltag in Supermärkten und Discountern Lebensmittel einzukaufen. Viele Kunden kommen nur zu bestimmten Anlässen z.B. zum Kaufen von Geschenken in den Hofladen. So ist es für uns schwierig, im gesamten Jahr einen guten Umsatz zu haben und den Hofladen aufrecht zu erhalten.

Auch der gesamte Aufbau und die Struktur des Hofladens ist eine Herausforderung. Im Jahr 2014 wurde das Gelände des Dreiseithof umgebaut. Das Gebäude des Hofladens bestand in der Form des alten Hühnerstalls. Durch den Denkmalschutz musste die Größe und die Art des Gebäudes erhalten bleiben, ein Anbau bzw. Vergrößerung war nicht möglich. Daher haben wir in unserem Hofladen nur Platz für bestimmte Artikel. Mehr Vielfalt im Hofladen würde aber auch mehr Kunden zu uns locken.

Und zuletzt sind die Öffnungszeiten eine Herausforderung. Wir müssen uns die Fragen stellen: Was macht Sinn? Wie oft sollte der Laden offen sein? Wann kommen die Kunden?

Im Vorfeld müssen die Kunden und Kundenwünsche analysiert werden, das Sortiment muss an die Zielgruppe angepasst werden.

Wir haben unser Sortiment hauptsächlich regional angepasst mit einem großen Anteil „Sohraer“-Produkte, die direkt in der Früchteverarbeitung auf dem Dreiseithof hergestellt werden. Dazu zählen Bio-Direktsäfte, Bio-Fruchtaufstriche, Bio-Früchtetees und weitere Leckereien aus unseren heimischen Früchten. Ein weiterer Teil sind Spezialitäten, die nicht überall erhältlich sind. Das sind zum Beispiel Südafrikanische Weine, Original Thüringer Wurstwaren, handgemachte Keramik, die eine gute Ergänzung darstellen.

Dennoch ist die „Regionalität“ der hauptsächliche Grund für den Besuch im Hofladen und deshalb wollen wir mit unseren Partnern aus dem Umkreis – unter anderem der Ölmühle „Willy Weise‘s Erben“ und „Essig Schneider“ – eng zusammenarbeiten.

Weitermachen! In Bezug auf die Entwicklung und Verbesserung neuer Produkte und Projekte, die Transparenz zum Kunden und das Schaffen von Mehrwert für die Gemeinschaft und die Region.

Alle Interviews mit den Hofläden finden Sie auf unserer Webseite. Und schauen Sie gerne auch auf Instagram vorbei! Auch dort haben wir Beiträge zu den Hofladen-Interviews erstellt.