Regionalmarketing-Akademie | Produkte direkt vermarkten über die Online-Marktplätze Kramer und Konsorten und CrowdFarming.

Das Betreiben eines eigenen Online-Shops ist für die meisten Produzierenden aus personellen und zeitlichen Gründen kaum zu schaffen. Hier bieten bestehende Online-Marktplätze ein großes Potenzial für Direktvermarktende in Sachsen. In unserer Regionalmarketing-Akademie am 24. November 2022 haben sich zwei Online-Marktplätze vorgestellt.

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Um wieder eine Nähe und einen Bezug zu den Menschen hinter dem regionalen Produkt zu schaffen, hat Theresia Stadtler-Philipp 2020 den Online-Marktplatz „Kramer und Konsorten“ gegründet. Der Firmensitz liegt in Sachsen-Anhalt, das Einzugsgebiet erstreckt sich inzwischen auf die Landkreise Nordsachsen und Leipzig. „Regionalität endet bei uns überwiegend an der 100 km-Grenze“, erklärt die Shop-Betreiberin.

Der Unternehmensname „Kramer und Konsorten“ ist Programm bei Frau Stadler-Philipp. Sie selbst ist die Krämerin, die die Produkte über ihre Plattform handelt und sie begibt sich in eine Kooperation mit den Konsorten, den eigenständigen Produzierenden, die ihre Waren auf der Plattform zum Verkauf anbieten.

In dem Online-Shop steht zu jedem Produkt eine Geschichte und der örtliche Bezug. Es sind Direktvermarktende, kleine Manufakturen und Handwerksbetriebe, die vor der Aufnahme ins Sortiment alle persönlich von Frau Stadtler-Philipp besucht und ausgewählt werden. „Unser Service ist das Übernehmen des Versands für die Produzierenden“, berichtet Frau Stadtler-Philipp. Sie lagert die ausschließlich ungekühlt haltbaren Waren der Produzierenden ein und versendet bei Bestelleingang an die Kundschaft. Die Abrechnung läuft über ein digitales Bezahlsystem.

Planbare Produktion durch das Patenschaftsmodell

Bei CrowdFarming läuft der Versand direkt vom Hof zur Kundschaft. Dies ist der Service hinter dem überregionalen Online-Marktplatz, der eine Vermarktung ohne Zwischenhandel anbietet. „Wir ermöglichen unseren Farmern eine langfristige Bindung und planbare Produktion, indem wir das Konzept der Adoption von Produktionseinheiten anbieten“, erläutert Antonia Herm-Stapelberg, Ansprechperson für die Produzierenden.

Die Kundschaft kann zum Beispiel die Patenschaft für einen Quadratmeter Kartoffelacker übernehmen und bekommt dann die Kartoffelernte dieser Produktionseinheit. Die Produzierenden verpacken die Kartoffeln mit einem Anschreiben in Crowdfarming-Kisten und diese werden auf Terminwunsch des Betriebs von einem Paketdienstleistenden am Hof abgeholt und zur Kundschaft transportiert. Planung und Abrechnung des Transports laufen über CrowdFarming.

Auf dem Online-Marktplatz werden Bio-zertifizierte sowie in Umstellung befindliche Lebensmittel vermarktet, die ohne Kühlung versandfähig sind. Je nach Wunsch des Produzierenden werden die Produkte regional bis europaweit versendet. Aktuell gibt es auf dem CrowdFarming-Bauernmarkt bisher nur einen sächsischen Biohof. „Wir freuen uns über mehr sächsische Betriebe“ merkt Antonia Herm-Stapelberg an und sagt, dass sich Interessierte bei Fragen gerne direkt an sie wenden können.